Die Katze ist aus dem Sack: Sicher war bislang nur, dass die Kindergrundsicherung zum 1. Januar 2025 kommen soll. Über konkrete Zahlen hatte man indes nicht gesprochen. Gelüftet hat das „Geheimnis“ jetzt Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne). Sie gab eine Prognose ab, aufbauend auf den neuen Regelsätzen für das Bürgergeld und der Fortschreibung zum Jahr 2025. Demnach sollen für die Jüngsten bis zu 530 Euro im Monat zur Verfügung stehen. Bei den ältesten Kindern sind es 636 Euro.
Kindergarantie- und Kinderzusatzbetrag
Die Zahlen basieren auf der jüngsten Anpassung der Bürgergeld-Regelsätze um zwölf Prozent zum Jahr 2024. Für das übernächste Jahr geht die Regierung nach Aussagen von Lisa Paus von einer weiteren „moderaten“ Erhöhung um etwa drei Prozent aus, erklärte die Ministerin im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die von ihr genannten Zahlen geben die Summe des künftigen Kindergarantie- und des Kinderzusatzbetrages an.
Zur Information: Der Kindergarantiebetrag soll weitestgehend dem heutigen Kindergeld entsprechen, also 250 Euro. Das heißt mit Blick auf die jetzt genannten Zahlen: Der Zusatzbeitrag reicht, abhängig vom Alter des Kindes und dem Einkommen der Eltern, von 280 bis 386 Euro.
Regierung leistet viel für Familien
Mit dem Ergebnis zeigt sich Lisa Paus rundum zufrieden: „Das ist ein guter Betrag, um Kindern ein Stück weit mehr Teilhabe und Chancengerechtigkeit zu verschaffen.“ Die Bundesregierung leiste viel für Familien mit Kindern – sagt sie, und meint damit vor allem die Ausgaben, mit denen sie in den kommenden Jahren rechnet.
Ausgaben werden deutlich steigen
Die Einigung mit Bundesfinanzminister Christian Lindner sieht zunächst einmal 2,4 Milliarden Euro für die Kindergrundsicherung vor, damit deutlich weniger, als man zunächst veranschlagt hatte. Aber: Aufgrund der Anhebung der Regelsätze und des Kindergeldes dürften die Kosten im Jahr 2028 die bisher genannten 6,0 Milliarden Euro übersteigen. Die Kindergrundsicherung werde deutlich mehr kosten, wenn man – wie geplant – so viele Familien wie möglich erreichen möchte.
Prognose: weit über zehn Milliarden Euro
Die Zahl, die Lisa Paus in dem Zusammenhang nennt, wird dem Finanzminister nicht gefallen: Berücksichtige man auch die „bereits erfolgten Kindergelderhöhungen, den höheren Kinderzuschlag und zukünftige Kindergelderhöhungen“, dann „sind wir schon bei deutlich über 10 Milliarden Euro“.
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